Hans-Jürgen Lange "Otto Rahn und die Suche nach dem Gral. Biografie und Quellen"
1999 | ISBN: 9783927940451 | 271 pages
Nachdem sein 1995 veröffentlichtes Werk Otto Rahn Leben & Werk längst vergriffen ist, legt Hans-Jürgen Lange jetzt eine Biografie über den berühmten Gralsforscher Otto Rahn vor, die weit über seine ursprüngliche biografische Studie hinausgeht. Wie bei seinem zweiten Buch über Weisthor hält er sich an eine einfühlsame und kritische Sicht der belegbaren Lebensumstände. Neu entdeckte Dokumente sprechen für die akribische und hartnäckige Art der Recherche. Hier gelang es Lange, einen bisher unbekannten siebenjährigen Briefwechsel Rahns mit dem Literaten und Dichter Albert Rausch zu erschließen. Diese Briefe geben nicht nur Aufschluss über Rahns Lebensumstände zwischen 1927 und 1934, sondern werfen auch ein neues Licht auf das Lebensgefühl und die esoterischen Studien seiner Zeit. Aufgrund dieser Briefe konnten Interviews mit zwei weiteren noch lebenden Zeitzeugen geführt werden. Auch Otto Rahns Rundfunkarbeiten über seine Höhlenforschungen in Südfrankreich werden berücksichtigt, und ein verschollen geglaubtes Manuskript wieder publiziert.
Zwei weitere Kapitel geben die historischen Quellen über den mysteriösen Schatz der Katharer wieder und reflektieren den aktuellen Stand der Gralsforschung. Bisher nicht übersetzte französische Veröffentlichungen werden ausführlich zitiert und zum ersten Mal dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht. Der erweiterte Quellenapparat hält auch wissenschaftlichen Ansprüchen stand. In einem separaten Kapitel wird Rahns Homosexualität aufgearbeitet und seine damit verbundenen Verflechtungen durchleuchtet. Was Otto Rahn und seine Arbeit in letzter Konsequenz so interessant macht, ist das für ihn tödliche Dreieck aus homoerotischen, politischen und esoterischen Kräften. In diesem Kraftfeld endete sein tragisches Schicksal in einem zwar immer wieder angezweifelten Selbstmord, für den Lange aber Zeugen und eindeutige Beweise bringt. Was letztendlich bleibt, ist ein sehr menschliches und bewegendes Schicksal und Otto Rahns intuitive Methode, Geschichte wahrzunehmen. Er suchte den Gral und schuf dabei eine lebendige Form der Poesie, die ihre Ausstrahlung bis heute nicht verloren hat.Hans-Jürgen Lange arbeitet als Artdirector bei einer deutschen Werbeagentur. Privat widmet er sich zeitgeschichtlichen Forschungen und esoterischen Studien. Vom ihm erschienen bereits Hans-Jürgen Lange: Weisthor. Karl-Maria Wiligut. Himmlers Rasputin und seine Erben. Im Herbst 2000 erscheint Otto Rahns Buch Kreuzzug gegen den Gral mit einem Vorwort des Autors.
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